Eine Sache ist wirklich schade an diesen ganzen hochgerüsteten Mail-Filtern: Nur noch selten verirrt sich ein unterhaltsames Exemplar der Spezies Phishing-Mail in das eigene Postfach. Doch unverhofft kommt oft und so war es heute nach langer Zeit mal wieder soweit. Keine echte Überraschung ist hingegen, dass es mal wieder um Paypal geht.

Bitte antworten Sie nicht auf diese Nachricht.

Ein guter Rat und wohl der einzig korrekt formulierte Satz in diesem glanzvollen elektronischen Schritstück. Mal wieder geht es natürlich nur um die Verbesserung der eigenen Sicherheit:

Aufgrund der jüngsten betrügerische Aktivitäten auf einige PayPal online
konten wir starten eine neue Security-System zu machen
PayPal-Online-Konten mehr sicher und sicher.

Na, wenn das nicht ein Maß an Sicherheit ist, welches uns sonst nirgends geboten wird. Blöd, wenn mal wieder zwei Begriffe mit synonymer Bedeutung (safe & secure) durch ein Übersetzungprogramm mit arg beschränktem Wortschatz gejagt werden.

Wir benötigen eine Bestätigung, dass Ihr Konto wurde noch nicht gestohlen oder gehackt.

Da kommen wir dem Kern der Sache doch schon näher, und für einen Moment macht sich eine Mischung aus Ehrlichkeit, Vorahnung und Selbstironie breit
noch nicht.
Könnte andererseits natürlich auch eine Art Qualitätssicherung im Phishing-Gewerbe sein. Soll das Opfer doch erstmal bestätigen, dass uns da nicht schon einer zuvorgekomemn ist.

Bestätigen Sie Ihre Konto-Status wenden Sie sich bitte Anmeldung

-dass die erforderlichen Informationen für die Authentifizierung und Ihr Konto
-Stellen Sie sicher, dass Ihr Kontostand hat sich nicht geändert
-Stellen Sie sicher, dass Ihre Daten wurden nicht geändert

Überprüfung der jüngsten Transaktionen in Ihrem Konto Geschichte für jede unautorisierte Übertragung

Manchmal fehlen einem schlichtweg die Worte. Davon sind hier zwar reichlich vorhanden, aber die schlampige Übersetzung bewegt sich bereits bedenklich an der Grenze zwischen belustigend und beleidigend. Wer darauf reinfällt, dem ist nun wirklich kaum noch zu helfen. Als phishender Urheber von so etwas also besser nicht gleich den eventuell vorhandenen festen Job kündigen, um den anstehenden Millionensegen zu verjubeln.

Wenn Sie feststellen, jede Art von verdächtigen Aktivitäten kontaktieren Sie uns bitte sofort.
Bitte geben Sie Ihre Nachricht in Ihrem Konto, Ihren Account-Namen sowie die unbefugte Weitergabe von Datum und Zeit.

Also eine verdächtige Aktivität würde mir da schon einfallen. Aber dass jetzt auch noch jemand unbefugt Datum und Zeit weitergegeben hat, geht nun wirklich nicht. Wo kommen wir denn da hin?

Bleibt mir nur noch zu sagen: Ich möchte meinen Verbindungsblasebalg zurück!