Ja, eigentlich müssten wir froh sein, dass wir angesichts der in Kürze anstehenden Fussball-WM nicht bereits mit unendlich vielen Werbe-Kampagnen unter Ausnutzung des wohl auch wieder mehr oder minder unweigerlich zu erwartenden, kollektiven Fan-Rausch zugeschüttet werden. Aber so überschaubar die Anzahl momentan noch ist – die Frühstarter haben es bereits wieder faustdick hinter den Ohren.

Der Mensch ist ein Herdentier …

Ok, die Logik hinter Werbe-Kampagnen bzw. -Spots zu hinterfragen scheint vielleicht nicht gerade fair, wo doch auch Hollywood & Co. häufig genug arg damit zu kämpfen haben – spaßig ist es aber allemal. Ferreros aktueller Wurf zum Thema Vorfreude scheint uns da z.B. 4 Jahre in die Vergangenheit versetzen zu wollen.

2006 hätte man dem Szenario, dass sich eine Ansammlung von Fans der deutschen Nationalelf auf einem Bahnhof einfindet, wohl noch einge gewisse altagstauglich zusprechen können. Angesichts des Austragungsortes der kommenden WM darf man sich aber heute schon fragen, was die da wohl wollen?

Die wohl unwahrscheinlichsten Theorien

  1. Man hat weder Kosten noch Mühen gescheut und eine Direktverbindung von Deutschland nach Südafrika, gemütlich mit der Regionalbahn zu befahren, geschaffen. Die Bahn macht’s möglich. Wer Karten für’s Finale hat, fährt aber besser schonmal zum Anstoß des Eröffnungsspiels los …
  2. Man trifft sich, um gemeinsam in die nächst größere Stadt zum Public Viewing zu fahren, da der eigene Heimatort zwar einen durchaus ansehnlichen Bahnhof aber eben keine solche Veranstaltung zu bieten hat …
  3. Es hat sich noch nicht herumgesprochen, dass die Fussball WM auch woanders als in Deutschland stattfinden kann – ist ja nicht so wie bei der World Series …
  4. Der ganze Spot spielt in Südarfika, was auch die Reaktion auf  „Chef ruft an“ in einem anderen Licht erscheinen lässt: Die Roaming-Kosten dürften nicht ohne sein. Damit sich die deutschen Fans dort heimischer fühlen hat man gleich mal das Ambiente klassischer deutscher Bahnhöfe übernommen und der einheimischen Bevölkerung sowie anderen Fangruppierungen die Benutzung eben dieses untersagt. Der Deutsche bleibt eben auch im Ausland gern unter sich …

Am Ende läuft es aber wohl doch darauf hinaus, dass die Idee a) lediglich in die bereits bekannte und reichlich überstrapazierte Kerbe von 2006 hauen sollte und b) die einfachste Möglichkeit war, die beiden Partner von Ferrero nicht nur mit ins Boot sonder auch in den Werbespot zu bekommen.

Vorschläge für weitere Theorien zur Fan-Connection? Immer her damit.

Final thoughts

Ja, André, vielleicht sollte ich häufiger solchen Unsinn posten. Ob das jetzt was taugt, wenn ich mir das nicht jedesmal fünffach durchlese oder einfach mal den erstbesten Text nehme, der mir eingefallen ist, werden wir ja jetzt merken. 😉